homify 360°: Schwarzes Einfamilienhaus in Berlin

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Privathaus bei Berlin, IOX Architekten GmbH IOX Architekten GmbH Casas de estilo minimalista
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Jede Frau sollte eines haben, um für spontane Festlichkeiten gerüstet zu sein: das kleine Schwarze. Der Vorteil ist, dass es zu jeder Gelegenheit passt, sei es für das erste Date oder den Scheidungstermin. Wir finden, man sollte ebenso darüber nachdenken, schwarzen Fassaden eine Chance zu geben, denn sie passen wie das kleine Schwarze zu allem. Uns ist natürlich bewusst, dass die Kosten eines Hauses und die eines Kleides nicht vergleichbar sind. Aber vielleicht dient dieses Exemplar zumindest als Anregung, denn sowas sieht man nicht alle Tage, obwohl es doch eigentlich gerade wegen seiner Farbe ein Klassiker in der Architektur sein sollte.

Der Neubau des Privathauses in einem Berliner Kiez vereint das Wohngefühl eines Lofts mit ländlichem Vorstadtflair. Zentrales Gestaltungselement des 250 Quadratmeter großen Gebäudes ist das erhöhte Wohnzimmer, von dem aus sich das Raumgefüge winkelartig aufbaut. Versorgende Räume wie Küche, Esszimmer, Hauswirtschaftsraum und WC umschließen den offenen Grundriss im Erdgeschoss. Die privaten Zonen sowie ein Raum im Freien finden sich in der ersten Etage. Große Fassadeneinschnitte wurden mit einer Lamellenstruktur überlagert und binden den umgebenden Naturraum in die Innenarchitektur des Hauses ein. 

Front

Hier stimmt einfach alles! Jedes technische Detail wurde farbig passend abgestimmt: die Fensterrahmen, die Regenrinne und natürlich die Fassade. Die dunkelbraune, fast schwarze Holzfassade bezieht sich auf die Eichenstämme des Grundstücks und verleiht dem Haus die starke Präsenz. Dieses Bild zeigt die Ansicht der zur Straße zugewandten Seite und wurde auf Wunsch der Bauherren introvertiert und weniger repräsentativ gestaltet. Die Form des Hauses ist bewusst minimalistisch entworfen worden, weil die außergewöhnliche Außenfarbe das Erscheinungsbild erheblich prägt.

Opposition

Die Rückseite des Einfamilienhauses zeigt sich im Gegensatz zur geschlossenen Front offen und lebendig. Große Schiebetüren heben die Grenzen zwischen innen und außen auf und tun sich zur Südseite des Gartens auf. Starke Blickbeziehungen wurden auf den hinteren Teil des Gartens ausgerichtet, um für die Bewohner des Hauses einen privaten und geschützten Rahmen zu kreieren. Aufwändig gestaltet sind die Abwassersysteme der Regenrinne, die auf der rechten Seite des Bildes im Erdgeschoss und der ersten Etage des Hauses lediglich durch kleine rechteckige Kästchen zu erkennen sind. Sie sind so gestaltet, um die strukturierte Fassade nicht zu unterbrechen. Die durchlässige Lamellenstruktur des Obergeschosses verbirgt einen Raum im Freien und wird durch transluzente vertikale Elemente abgeschirmt, aber vermittelt dem Gebäude trotz der dunklen Farbe eine besondere Form der Leichtigkeit. Im Sommer kann dieser Raum im Freien als absolut privater Bereich genutzt werden. Der ausgeschobene, eingeschossige Anbau zur rechten Seite des Bildes gliedert den gesamten Komplex neu. Er beherbergt den Gästebereich und geht über in den großzügig gestalteten Terrassenbereich. 

Das Wohnzimmer in Szene gesetzt

Hier ist der perfekte Ort, um sich mal nur auf sich selbst zu konzentrieren und die Seele baumeln zu lassen. Durch die raumhohen Fenster wird eine fabelhafte Kulisse erzeugt. Zu viele Bilder an den Wänden wären hier absolut überflüssig, denn die Natur kann niemand schöner einfangen. Für Gemütlichkeit sorgt der Lounge Chair der Designer Charles und Ray Eames, ein wahrer Klassiker der modernen Möbelgeschichte. Eingerahmt wird die Leseecke durch eine gebogene Stehleuchte Carra Mamor, die abends für die richtige Lichtstimmung sorgt. Um kalte Füße zu vermeiden, schmückt ein Kuhfell den graufarbenen Boden, der sich im Übrigen wie ein roter Faden durch das ganze Haus erstreckt, auch in den Nassräumen.

Weiß im Innenraum

Verbunden werden die einzelnen Räume durch Verkehrsflächen – die ganz anders als die Fassade – im Inneren des Hauses durch weiße Wände erstrahlen und für ein wunderbar helles Ambiente sorgen. Besonders schön ist hier die Einarbeitung der Türen, denn es wurde auf Zargen verzichtet, so dass im geschlossenen Zustand die Tür mit der Wandfläche verschmilzt und kaschiert wird. 

Wohn- und Esszimmer

Besonderer Clou des Wohnzimmers ist die erhöhte Decke, die den Raum absolut aufwertet und ganz besonders luftig werden lässt. Das Bücherregal vereint gleich mehrere Funktionen: Zum Einen dienen die bunten Einbände der Bücher in dem sonst farblich streng gegliederten Haus als Auflockerung, zum Anderen bietet es enorm viel Stauraum. Wichtig ist, bei einem solch großen und offenen Element Wert auf Ordnung zu legen! Bücherregale wie diese sind ein spannendes Element, um schnell eine völlig andere Wirkung des Raumes zu erzielen. Sortiert man die Bücher z.B. alphabetisch, entsteht ein buntes Farbgemisch, oder aber man kategorisiert Lektüren nach Kolorierung, um ein aufgeräumtes Bild zu kreieren. Die Platzierung des Mobiliars unterliegt dem des Grundrisses und orientiert sich stark an den vorgegeben Raumkanten. Das Esszimmer befindet sich in dem Teil des Hauses mit niedriger Deckenhöhe, so entsteht ein lauschiges Gefühl. Unterstrichen wird der Charakter durch den rustikalen, rechteckigen Esstisch. Passende Sitzgelegenheiten sind Eames Chairs, deren Untergestell sich in der Farbe des Esstisches wiederfindet. 

Terrassenzugang

Im ersten Geschoss des Hauses findet sich nochmals Platz für ein Regal. Die Eigentümer scheinen eine starke Affinität für die Designer Ray und Charles Eames zu haben, denn hier steht ein weiteres Exemplar: DAW, ein Stuhl, der wegen seiner umschlossenen Rückenlehne und seines Sitzkissens für den passenden Komfort beim Schmökern sorgt. Hinter der Bücherwand befindet sich der Zugang zur Dachterrasse. Über sieben Stufen muss man gehen, um den Raum im Freien, der sich über dem Wohnzimmer befindet, zu betreten.

Badezimmer

Im Badezimmer wurden die Wände der Badewanne und der Dusche mit Mosaikmatten verkleidet, diese verleihen dem Raum das Gefühl, man stehe in der Umkleide eines Schwimmbads aus den 1970er Jahren. Die vielen Grau- und erdigen Türkistöne sowie das Weiß sind ein Indiz dafür, dass man sich im 21. Jahrhundert befindet. Ruhepol zur Wand ist der einfarbige, samtgraue Boden. Das Fenster über der Badewanne zeigt einen Ausschnitt des Gartens und fungiert als sich wandelndes Porträt, das seine Erscheinung im Laufe der wechselnden Jahreszeiten stetig ändert.

Wer auf den Geschmack gekommen ist, der kann sich weitere Anregungen in dem Ideenbuch: Badezimmerideen in Schwarz holen!

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