Das denkmalgeschützte Haus in Aberdeen, Schottland, das wir hier vorstellen wollen, erfuhr dank einer behutsamen Renovierung eine wundersame Verwandlung. Denn während die Außenfassade aus Granit schon seit Jahrzehnten traditionell und auf eine klassische Art und Weise schön wirkte, war im Inneren die Zeit leider genau in den 1970er-Jahren stehengeblieben. Daher musste dringend eine Veränderung her, die unsere Experten von Brown + Brown Architects fachmännisch bewerkstelligten. Auch jetzt trügt der Schein noch, denn ihr werdet nie erraten, wie das Interieur hinter der denkmalgeschützten Fassade nun aussieht…
Der Fotograf Nigel Rigden hielt die idyllische Morgenstimmung in der schottischen Stadt auf dieser Aufnahme für die Ewigkeit fest. Wer schon einmal in Aberdeen war, wird wissen, dass die Stadt für zwei Dinge besonders bekannt ist: Erdöl und graue Steinhäuser. Aufgrund dessen hat die Stadt die Spitznamen graue Stadt
und Stadt aus Granit
. Das Gestein kommt aus einem naheliegenden Steinbruch und wurde daher großzügig beim Hausbau verwendet. Auch das Haus aus diesem Vorher-Nachher-Projekt ist aus Granit und wurde nicht zuletzt deswegen unter Denkmalschutz gestellt. Es ist nicht ganz klar, von wann genau das Gebäude datiert, doch vermutlich wurde es in der Viktorianischen Zeit erbaut. Der lokale Granit ist langlebig und robust, sodass die Fassaden dieser historischen Häuser wenig Instandhaltungsmaßnahmen benötigen. Doch im Innenraum sieht es natürlich anders aus. Auch das Interieur dieses Gebäudes brauchte dringend ein Update.
Der Eingangsbereich ist das, was Gäste als erstes sehen, wenn sie unser Haus betreten. Und wir alle wissen, wie wichtig der erste Eindruck ist. Leider machte das schottische Haus überhaupt keine gute Figur, was schon in dieser Zone klar wurde. Eigentlich sollen Treppen ja Neugier auslösen: Was befindet sich wohl im Obergeschoss? Doch hier möchte man die Antwort eigentlich gar nicht wissen, denn schon der abgewetzte, gemusterte Läufer auf der altmodischen Treppe, der nachlässige Farbanstrich der Wände sowie das zu niedrig angebrachte Treppengeländer machen wenig Lust auf eine weitere Hausbesichtigung.
Kaum zu glauben, dass es sich hierbei wirklich um denselben Eingangsbereich und dieselbe Treppe handelt, oder? Die Stufen wurden abgeschliffen und neu lackiert. Der Holzfußboden wurde gegen ein helleres Modell eingetauscht. Das originale Metallgeländer wurde erhalten und wirkt dank der weißen Umgebung nun noch viel imposanter, denn es sticht stärker hervor. Insgesamt entsteht so ein frischer, moderner Look, der dennoch Teile der alten Handwerkskunst im Haus bewahrt.
Es gibt einige Dekaden, die wir style-technisch lieber vergessen würden. Die 1970er-Jahre gehören definitiv dazu. Aus unerfindlichen Gründen waren damals nämlich die Farben Braun und Gelb der letzte Schrei, gerne in Kombination mit grellen Tapeten, Flokatiteppichen und der Verwendung von sehr viel Holz. Zum Glück sind diese Zeiten nun vorbei – nur in dieser schottischen Küche nicht, wie es scheint. Eine altmodische hölzerne Arbeitsfläche war übersät von einem Sammelsurium an allerlei Gerätschaften, die die Küche überladen und leicht chaotisch wirken ließen. Zudem war es in der alten Küche dunkel und beengt. Wie beim seltsam niedrig angebrachten Treppengeländer wirkten auch die alten hölzernen Oberschränke komisch platziert, was dem Aussehen der Küche auch nicht gerade half.
Nach der Renovierung erstrahlt die ehemals dunkle Küche in neuem Glanz. Der Grundriss wurde völlig verändert und sieht nun eine offene Küche mit anschließendem Essbereich vor. Da die Familie ein Interieur im skandinavischen Stil wollte, wurde von Brown + Brown Architects auf klare Linien und eine reduzierte Farbpalette gesetzt.
Auf dieser Aufnahme sehen wir das neu gestaltete Esszimmer. Auch hier wurde mit hellen Hölzern, einfachen Formen und einer frischen Dekoration der Charakter des Interieurs völlig transformiert.
Gleichzeitig können wir hier einen Blick in das ebenfalls renovierte Bad werfen, von dem es leider kein Vorher-Bild gibt. Dennoch können wir uns den unrenovierten Zustand dieses Bereichs wohl nur zu gut vorstellen, wenn man den Zustand des restlichen Hauses bedenkt. Nun jedenfalls erstrahlt es dank einer hellen Farbpalette und einem großzügigen Oberlicht in neuem Glanz.
Der Kamin wurde restauriert und das unschöne Mauerwerk abgedeckt. Der ursprüngliche Holzofen wurde jedoch beibehalten. Die Form der Wandnischen wurde von rund zu gerade geändert, um dem ganzen Raum ein moderneres Ambiente zu geben. Die Sitzgelegenheiten wurden im neuen Wohnzimmer ebenfalls anders positioniert, sodass nun schon die Platzierung der Möbel zum angeregten Gespräch einlädt. Der braun-beige Teppich wurde entfernt und an seiner Stelle finden sich nun dieselben eleganten hellen Dielen wie im restlichen Innenraum.
Zu guter Letzt werfen wir einen Blick in das Schlafzimmer des wunderschön renovierten schottischen Hauses. Vor allem in diesem Zimmer wurden viele Elemente der alten Einrichtung wie der Kamin und der Perserteppich beibehalten. In Kombination mit weißen Bettlaken, hellen Dielen und frisch gestrichenen, weißen Wänden ergibt sich so ein stimmiges Gesamtbild, welches Alt und Neu zu einem harmonischen Ganzen vereint.
Auch dieses historische Haus machte eine erstaunliche Verwandlung durch: Vorher-Nachher: Vom alten Palazzo zum modernen Haus.