Schimmel im Bad vermeiden und entfernen

Sabine Neumann Sabine Neumann
Maison Piscine, St Cyr sur Mer, MOA architecture MOA architecture Baños de estilo minimalista
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Immer mehr Menschen legen bei der Gestaltung ihres Badezimmers Wert auf Komfort, Luxus und ein entspanntes Wellness-Ambiente, das zum Wohlfühlen und Verweilen einlädt. Doch leider sind wir nicht die einzigen, die sich im Bad pudelwohl fühlen. Das feuchtwarme Klima, das hier vorherrscht, bietet Pilzsporen die optimalen Bedingungen, sich auszubreiten. Die Folge: In den Fugen der Fliesen, an Silikondichtungen und Wänden entsteht Schimmel. Ein hässlicher, nerviger und gesundheitsschädlicher Nebeneffekt, an dessen Entstehung nicht etwa eine mangelnde Putzhygiene Schuld ist, sondern schlicht und einfach der Wasserdampf, der sich beim Duschen und Baden bildet. An dessen feinen Tröpfchen bleiben winzige Staub- und Schmutzpartikel hängen. Und aus dieser Mischung ergibt sich dann die perfekte Lebensgrundlage und Brutstätte für Schimmelpilze. Doch wie wird man die ungeliebten Mitbewohner wieder los beziehungsweise wie sorgt man dafür, dass sie sich gar nicht erst bei uns einnisten? Wir haben euch einige Tipps und Tricks mitgebracht, die dabei helfen, dass euer Bad nicht zur fiesen Schimmelfalle wird.

Lüften

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Schimmelpilze lieben es warm und feucht. Damit sie es sich in unserem Badezimmer erst gar nicht gemütlich machen, sollten wir also alles daransetzen, dass sie sich im Bad nicht wohlfühlen, sprich: Lüften, was das Zeug hält! Intensives Lüften ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Feuchtigkeit und somit auch gegen die Schimmelbildung im Badezimmer. Am besten bleibt das Fenster schon beim Duschen oder Baden gekippt, damit sich ein Großteil des entstehenden Wasserdampfes erst gar nicht an Wänden und in Fugen niederlässt, sondern gleich nach draußen abzieht. Nach der Dusche oder dem Bad wird das Fenster komplett geöffnet und der Raum mindestens zehn Minuten lang ordentlich durchgelüftet. Experten empfehlen, das Badezimmer auch anschließend im Laufe des Tages immer wieder mal mit weit geöffnetem Fenster zu lüften, damit sich die Feuchtigkeit, die zum Beispiel von trocknenden Handtüchern abgegeben wird, nicht an den Wänden festsetzt.

Heizen

Neben ausgiebigem Lüften ist auch richtiges Heizen wichtig im Kampf gegen Schimmelpilze im Badezimmer. Da warme Luft Feuchtigkeit aufnimmt wie ein unsichtbarer Schwamm und diese wesentlich schneller entfernt als kalte Luft, sollte gerade bei kaltem Wetter im Badezimmer unbedingt geheizt werden. Ideale Bedingungen entstehen, wenn die Raumtemperatur nicht unter 21 Grad sinkt. Dabei sollte man allerdings auch darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit die 60%-Marke nicht überschreitet und das Bad beim Heizen möglichst trocken bleibt. Heißt: Die Wände der Duschkabine und den Wannenrand nach Benutzung unbedingt anziehen und abtrocknen, feuchte Handtücher ausbreiten und darauf achten, dass der Heizkörper nicht durch Möbel oder Verkleidungen abgedeckt ist. Wichtig ist auch, dass die Temperatur im Badezimmer möglichst durchgehend gleich bleibt, denn durch ein ständiges Auf und Ab und extreme Temperaturunterschiede wird die Schimmelbildung zusätzlich begünstigt.

Essig

Wer bei der Schimmelbekämpfung nicht gleich die Chemiekeule schwingen will, kann es zuerst mit bewährten Hausmitteln versuchen. Essig ist eine beliebte Allzweckwaffe, die sich im Haushalt bereits an vielen Stellen bewährt hat und auch mit Schimmel gut fertig wird, vorausgesetzt, der Befall ist nicht zu stark. Am wirkungsvollsten ist übrigens nicht handelsüblicher Essig, sondern eine konzentriertere Essigessenz. Dabei ist zu beachten, dass Essig lange einwirken muss, mindestens eine Stunde, besser sogar über Nacht, um den Schimmel wirklich sicher abzutöten. Allerdings stehen viele Experten der Essigmethode skeptisch gegenüber, denn der Sporenkiller wird von vielen Baustoffen, die im Bad verwendet werden, wie zum Beispiel Kalk, neutralisiert. Darüber hinaus gelangen mit dem Essig organische Nährstoffe auf das Material, die das Pilzwachstum im schlimmsten Fall sogar noch fördern können. Diese Methode eignet sich also nicht für alle Bäder und auch nicht für die Anwendung im großen Stil.

Alkohol

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Frei nach dem Motto Kein Alkohol ist auch keine Lösung kann man kleineren Schimmelflecken im Badezimmer mit Hochprozentigem zu Leibe rücken. Allerdings empfiehlt sich diese Methode wirklich nur dann, wenn lediglich kleine Stellen befallen sind und es sich nicht um wiederkehrenden Schimmel handelt. Für die Behandlung müsst ihr natürlich nicht die liebsten Tropfen aus der Hausbar opfern. Schimmel in Wodka oder Rum zu ertränken, bringt nichts. Da hilft nur mindestens 70-prozentiger Alkohol aus der Apotheke. Bei der Anwendung möglichst Gummihandschuhe tragen und diese sowie alle Schwämme und Lappen, die bei der Entfernung des Schimmels zum Einsatz kamen, danach unbedingt entsorgen, damit sich die Schimmelsporen nicht weiter ausbreiten können.

Chlor und Wasserstoffperoxid

In hartnäckigen Fällen lässt sich das Badezimmer nur mit einer ordentlichen Portion Chemie vom Schimmel befreien. Bewährt haben sich sowohl Reiniger mit Chlor als auch Wasserstoffperoxid, welches viele von uns hauptsächlich als Blondiermittel kennen. Schimmelentferner mit Chlor gibt es überall zu kaufen. Sie müssen nur 15 Minuten einwirken und in den meisten Fällen ist dann vom Schimmel nichts mehr zu sehen. Allerdings solltet ihr unbedingt darauf achten, diese Reiniger nicht in Verbindung mit anderen Putzmitteln zu verwenden, da sonst hochgiftiges Chlorgas entstehen kann. Wasserstoffperoxid wird mit einem Pinsel oder Schwamm auf die befallenen Stellen aufgetragen und dann nach einer halben Stunde Einwirkzeit gründlich entfernt. Eine drei- bis fünfprozentige Lösung reicht aus, um sämtliche Pilzsporen im Badezimmer zu töten. Wichtig: Beim Anwenden dieser Chemiekeulen unbedingt Handschuhe tragen, für eine ausreichende Frischluftzufuhr sorgen, nichts von den Reinigungsmitteln einatmen oder auf die Haut kommen lassen und den Prozess so schnell wie möglich abschließen.

Härtefälle

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Gerade Silikonfugen sind oft echte Sorgenkinder, wenn es um Schimmelpilzbefall geht, denn die Sporen fressen sich tief in das weiche Material und lassen sämtlichen Reinigern keine Chance. Sind diese Fugen also so stark betroffen, dass alle möglichen Arten der Reinigung scheiterten, bleibt nichts anderes übrig, als sie zu entfernen. Dabei muss das Silikon komplett herausgeschnitten werden, bevor der Untergrund gründlich gesäubert und anschließend neu verfugt wird. Damit der Pilz nicht zurückkommt, ist Sanitärsilikon eine gute Wahl, das pilzabtötende Stoffe enthält. Sind Fliesenfugen so stark vom Pilzbefall betroffen, dass nichts mehr hilft, sollten sie von einem Fachmann ausgeschliffen und neu hergestellt werden.

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