Gräser im Garten: Ein Überblick über Arten, Pflege und Gestaltung

Sabine Neumann Sabine Neumann
Hausgarten in Arnsberg / Herdringen, wilhelmi garten- und landschaftsarchitektur wilhelmi garten- und landschaftsarchitektur Jardines rurales
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Ziergräser sind heute ein fester Bestandteil des modernen Gartens. Galten sie noch bis vor gar nicht allzu langer Zeit als störendes Unkraut, weiß man heute ihre zahlreichen Vorzüge durchaus zu schätzen: Gräser helfen uns dabei, den Außenbereich zu strukturieren, sie sind hübsch anzusehen, vielseitig und in aller Regel erfreulich pflegeleicht. Sie lassen sich mit vielen anderen Gewächsen, Sträuchern und Blumen kombinieren, machen aber auch als Solisten eine richtig gute Figur. Noch dazu können sie als Sichtschutz dienen und sie sorgen nicht nur im Sommer für Leben im Garten, sondern bis tief in den Winter hinein. Unser Ratgeber gibt einen Überblick über die beliebtesten Arten, ihre Pflege und die Gartengestaltung mit Ziergräsern.

Gartengestaltung mit Ziergräsern

Das Tolle an der Gartengestaltung mit Ziergräsern ist die Vielseitigkeit der Stauden: Sie zeigen sich stets im neuen Gewand, von zartem Grün im Frühling über Sattgrün in den Sommermonaten bis hin zu warmen Gelb-, Rot- und Braunnuancen im Herbst. Selbst im Winter, wenn die Farbe langsam, aber sicher weicht, machen Gräser noch immer eine gute Figur – erst recht, wenn sie von Raureif überzogen den Garten in ein wahres Winterwunderland verwandeln. 

Wie man seinen Außenbereich am besten mit Gräsern in Szene setzt? Hier kommen ein paar Gestaltungsideen: Erstens gibt es die Möglichkeit, Ziergräser als Solisten ins Spiel zu bringen. So werden sie zum alleinigen Eyecatcher, der alle Blicke auf sich zieht. Diese Methode eignet sich vor allem für moderne und minimalistische Gärten, die auf ausladende Blumenbeete mit bunter Blumenpracht lieber verzichten, aber dennoch auf stilvolle Weise Lebendigkeit ausstrahlen wollen. Zweitens kann man Gräser im Familienverband und mit entfernteren Verwandten zusammenpflanzen und somit ein beeindruckendes Gesamtbild schaffen, welches durch seine Arten- und Formenvielfalt verzaubert. Oder aber man entscheidet sich drittens dafür, die Gräser mit anderen Pflanzen und blühenden Blumen zu kombinieren und somit auf dekorative Kontraste zu setzen. 

Auf jeden Fall sollte man sich vor dem Kauf über die endgültige Wuchshöhe seiner Ziergräser informieren und für ein besonders lebendiges und spannendes Bild Stauden von unterschiedlicher Höhe und Breite miteinander verbinden.

Ziergräser pflanzen

Ein wichtiger Gesichtspunkt, unter dem man die optimalen Gräser für seinen Garten auswählt, ist die Frage des Standorts. Licht, Schatten, Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit sind alles Faktoren, von denen ein gutes Wachsen und Gedeihen der Staudenpflanzen abhängt. Die meisten Ziergräser werden idealerweise ab Ende März gepflanzt – und zwar in nährstoffarmen Boden. Bei grünen Sorten gilt die Faustregel: Je heller die Farbe, desto schattiger und feuchter sollte der Standort sein. Generell gibt es für jede Ecke im Garten die passenden Gräser. Wichtig ist allerdings auch, dass man die Stauden nicht zu dicht pflanzt. Kleinere Arten sollten in etwa 30 bis 70 cm auseinandergesetzt werden, höhere sogar 1 bis 1,50 m.

Gräser im Garten pflegen

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Hat man die Gräser erst einmal an einem für sie optimalen Standort gepflanzt, danken sie es dem Hobbygärtner mit einem extrem niedrigen Pflegeaufwand. Die meisten Arten sind anspruchslos und nahezu unverwüstlich, müssen kaum gedüngt und in der Regel auch nur selten gewässert werden. Über den Winter können viele Gräser ganz normal stehen bleiben, denn sie sorgen in der kalten Jahreszeit für Leben und ein wenig Farbe und Abwechslung im wintertristen Garten. Erst zum Frühjahr hin werden sie dann zurückgeschnitten beziehungsweise auf etwa 15 cm gestutzt, sodass sie im Sommer wieder in voller Pracht zurück sind. Es gibt jedoch auch einige Arten, die im Spätherbst geschnitten werden sollten.

Winterharte Gräser für sonnige Standorte

Da der optimale Standort eines der wichtigsten Kriterien für die erfolgreiche Gartengestaltung mit Gräsern ist, widmen wir uns im Folgenden den unterschiedlichen winterfesten Arten und wie sie mit welcher Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeitsgrad etc. zurechtkommen. Zunächst einmal eine Auflistung der beliebtesten Ziergräser für sonnige Standorte: 

1. Chinaschilf:

Das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) zählt zu den am weitesten verbreiteten und bekanntesten Gartengräsern und ist in verschiedenen Arten erhältlich, die von etwa einem bis hin zu vier Metern hoch wachsen können. Im Herbst bilden die meisten Sorten einen gelblichen oder rötlichen Blütenstand aus und tragen so zum warmen Farbspektakel im Garten bei. Direkte Sonneneinstrahlung ist für das Chinaschilf überhaupt kein Problem. 

2. Lampenputzergras:

Das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) überzeugt optisch mit seinem filigranen Auftreten und dem kompakten Wuchs. Im Herbst wird es durch die walzenförmige Blüte zum besonderen Blickfang im Garten. Diese Gräserart wird etwa 60 bis 100 cm hoch und fühlt sich in der prallen Sonne am wohlsten. 

3. Reitgras:

Als besonders unkompliziert und pflegeleicht gilt das Reitgras (Calamagrostis acutiflora), das sehr straff aufrecht wächst und einen trockenen Standort mit jeder Menge Sonne bevorzugt. Mit Blüte (im Juli und August) wird diese Gräserart bis zu 1,30 m hoch. 

4. Rutenhirse: 

Auch die Rutenhirse (Panicum virgatum) bevorzugt einen sonnigen Standort und belohnt uns dafür mit einer filigranen Blüte, die an zarte Schleier erinnert, und mit einer ansprechenden rötlichen Färbung im Herbst. Das Präriegras kann bis zu 2 m hoch werden. 

5. Blaustrahlhafer:

Der Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) ist eine extrem genügsame und pflegeleichte Grasart, die mit kargen, trockenen Böden und direkter Sonneneinstrahlung bestens zurechtkommt. Er muss nicht gedüngt und nur in langanhaltenden Dürreperioden gewässert werden. Darüber hinaus bringt er ein besonderes Farbspiel in den Garten: Wie der Name schon sagt, nimmt der Blaustrahlhafer bis zum Herbst eine stahlblaue Farbe an. Dieses Blau wird umso intensiver, je heißer und trockener der Sommer ist.

Winterfeste Gräser für (halb-)schattige Standorte

Kommen wir zu den winterharten Gartengräsern, die sich in der prallen Sonne nicht so wohl fühlen, sondern stattdessen schattige Bereiche brauchen, um perfekt zu gedeihen. 

1. Japanisches Berggras: 

Das Japanische Berggras (Hakonechloa macra) gehört zu den eher niedrigen Stauden. Es wächst überhängend und wird nur etwa 50 cm hoch. In der Natur kommt dieses Gras in lichten Wäldern und an Waldrändern vor. Dementsprechend gedeiht es auch im Garten am besten an halbschattigen bis schattigen Standorten und auf nährstoffreicher, feuchter Erde. Im Herbst bekommen die sattgrünen Blätter eine warmgelbe bis braune Färbung. Besonders gut passt das Japanische Berggras in fernöstlich gestaltete Zen-Gärten. 

2. Segge:

Seggen (Carex) sind wohl die bekanntesten Schattengräser überhaupt. Sie sind widerstandsfähig, pflegeleicht und fühlen sich an schattigen Standorten am wohlsten. Darüber hinaus vertragen sie hohe Feuchtigkeit genauso gut wie Frost und Kälte. Zu den beliebtesten Arten für den Garten gehören zum Beispiel Zwerg-Segge, Vogelfuß-Segge, Goldrand-Segge und Wald-Segge sowie die Japan-Segge. 

3. Rasenschmiele: 

Die Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) ist auch unter dem Namen Goldschleier bekannt und ist wie gemacht für den Halbschatten und eher feuchte Böden. Im Sommer blüht das Gras in einem hellen Gelbton, welcher im Laufe der Zeit immer satter und goldener wird. So bringt es einen edlen Glanz in jeden Garten – und zwar bis tief in den Winter hinein.

Übrigens: Professionelle Hilfe, Beratung und Unterstützung bei der Gartengestaltung (nicht nur) mit Gräsern bieten unsere homify-Experten, und noch mehr Ideen und Inspiration rund um den Außenbereich gibt es im Magazin.

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